Call for Papers: Neue Ansätze zur Erforschung der Andachts- und Handschriftenkultur

2007 fand an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, unter Leitung des damaligen Handschriftenreferenten Hans-Walter Stork, eine Ausstellung statt ‘Von Frauenhand. Handschriften aus Kloster Medingen’, die den Auftakt zu einer neuen Phase in der Erforschung des Bestands aus dem Lüneburger Kloster bildete. Der Band ‘Medinger Handschriften in Hamburg’ will Bilanz dieses neuen Interesses an der Andachts- und Handschriftenkultur ziehen und wird im Frühjahr 2025 in der Hamburg University Press als Open Access Publikation erscheinen.

Call for Papers zum Thema ‘Medinger Handschriften in Hamburg’. Abstracts bitte an die beiden Herausgeberinnen Katrin Janz-Wenig und Henrike Lähnemann schicken.

  • Deadline für Abstracts (350 Wörter): 31. August 2024. Die Abstracts und vollständigen Beiträge werden jeweils peer-reviewed
  • Deadline für vollständig nach den Verlagsvorlagen formatierte Beiträge: 15. Dezember 2024
  • Umfang: 5.000-8.000 Wörter (einschließlich Fußnoten)
  • Themen: Buchhistorische, theologische, literatur- und kulturgeschichtliche Beiträge sind willkommen, die dabei helfen, die Medinger Handschriften in Hamburg zu erschließen und in ihrer Überlieferung zu kontextualisieren.

Der geplante Band vereint verschiedene Zugänge zur Erforschung spätmittelalterlicher Andachts- und Handschriftenkultur. Ausgehend von den Ergebnissen der Hamburger Ausstellung „Von Frauenhand“ (2007) soll gezeigt werden, wie die spätmittelalterlichen Gebetbuchhandschriften Medinger Provenienz von einem randständigen Thema zu einem breit diskutierten Forschungsgegenstand geworden sind. Gründe gibt es hierfür mehrere: zum einen haben sich die Forschungsparadigmen gerade in den letzten anderthalb Jahrzehnten nahezu grundlegend geändert und die weitflächige Digitalisierung ermöglicht neue Arten des Zugriffs auf das Material. Zum anderen konnte das Corpus der Medinger Handschriften stark erweitert werden, durch Ankäufe, Funde und Zuschreibungen im Handschriftenhandel und in deutschen, niederländischen, britischen und amerikanischen Bibliotheken.

Neue Forschungsansätze, die mit der substanziellen Ausweitung des Materials einhergehen, sind ikonographischer Natur, beschäftigen sich mit Mehrsprachigkeit und Code-Switching, mit digitalen Projekten, die neue Perspektiven auf die Handschriften ermöglich und die Netzwerke erst sichtbar machen. Dazu kommen buch- und materialgeschichtliche Ansätze, bei denen die Objektbiographien in den Blick genommen werden. Der Entstehungs- und Umarbeitungsprozess von im Konvent bearbeiteten Handschriften wird neu beleuchtet, wie auch die Aufarbeitung des weiteren Umkreises der handschriftlichen Produktionen und Überlieferungen in den Lüneburger Frauenklöstern und im weiteren ‚Netzwerk der Nonnen‘. Diese neuen Zugänge lassen die Medinger Handschriften als Ausdruck eine spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Schnittstelle von Andachtskultur erkennbar werden.

Der Band vereint „alte“ und „neue“ Forschung ausgehend von der Hamburger Überlieferung. Dieser inter- und transdisziplinäre Ansatz mit einer Mischung aus theoretischer Annäherung und ausgeführten Fallbeispielen spezifischer Forschungen soll hierbei den Status Quo bereits gewonnener Erkenntnisse auf neuestem Stand vereinen wie auch offene Fragen und dringend notwendige Desiderata benennen.

Medinger Handschriften in Hamburg

  • HH1,D-Hs: Ms. in scrin. 151b, deutsches Ostergebetbuch für Beate Witick, Handschriftencensus 3314, DFG viewer
  • HH2,D-Hs: Ms. theol. 2199, deutsches Ostergebetbuch für die Laienschwester A.C., Handschriftencensus 3494,DFG viewer
  • HH3,D-Hs: Ms. in scrin. 206, Apostelgebetbuch: Matthias – Johannes d. T. – Bernhard – Mauritius – Heilig Kreuz, von Tiburg Elebeke geschrieben, Handschriftencensus16263,DFG viewer
  • HH4,D-Hs: Ms. in scrin. 207, Apostelgebetbuch: Jakobus d.Ä. – Mauritius, von Mechthild of Dassel geschrieben, Handschriftencensus 16264,
  • HH5,D-Hs: Ms. in scrin. 208, Apostelgebetbuch: Thomas – Johannes der Evangelist, Handschriftencensus 16265, DFG viewer
  • HH6,D-Hs: Ms. in scrin. 209, Apostelgebetbuch: Bartholomäus – Mauritius, von Elizabeth Elebeke geschrieben, Handschriftencensus 16267, DFG viewer
  • HH7,D-Hs: Ms. in scrin. 210, Apostelgebetbuch, Handschriftencensus 16266, DFG viewer
  • HH8,D-Hs: Ms. in scrin. 149, Psalter, Handschriftencensus 16220,DFG viewer
  • HH9,D-Hs: Fragm. germ. 4, Fragment eines Weihnachtsgebetbuchs, Handschriftencensus 21327

(vollständige Liste der bekannten Medinger Handschriften hier)

HH9: SUB Hamburg Fragm. germ. 4, Weihnachtsgebetbuch

Medingen Manuscripts in Hamburg. 
Call for Papers: New Approaches to the Study of Devotional and Manuscript Culture

In 2007, the Hamburg State and University Library, under the direction of the then Keeper of Manuscripts, Dr Hans-Walter Stork, organised an exhibition entitled ‘Von Frauenhand. Manuscripts from Medingen Abbey’, which marked the beginning of a new phase in the study of the collection from the Lüneburg convent. The volume ‘Medingen Manuscripts in Hamburg’ aims to take stock of this new interest in devotional and manuscript culture and will be published as an open access publication by Hamburg University Press in spring 2025.

Call for Papers on the topic ‘Medinger Manuscripts in Hamburg’. Please send abstracts to the two editors Katrin Janz-Wenig and Henrike Lähnemann.

  • Deadline for abstracts (350 words): 31 August 2024 Abstracts and full papers will be peer-reviewed
  • Deadline for contributions fully formatted according to the publisher’s templates: 15 December 2024
  • Length: 5,000-8,000 words (including footnotes)
  • Topics: Book-historical, theological, literary and cultural-historical contributions are welcome that help to make the Medinger manuscripts in Hamburg accessible and contextualise their transmission.
Medinger Handschriften in Hamburg
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